12.06.2022

Tagestour Pompejanum in Bayern / 07.05.2022

Vergnüglicher Ausflug

Von Frankfurt Uni-Bibliothek auf der A 3  Richtung Aschaffenburg, Abfahrt Hauptbahnhof, weiter der Beschilderung Pompejanumstraße folgend, trafen wir das  POMPEJANUM , oberhalb des Hochufers des Mains.

Das Pompejanum ist ein Nachbau einer römischen Villa und sollte als Anschauungsobjekt den Kunstliebhabern auch in Deutschland dienen. Auftraggeber war König Ludwig I., der es in den Jahren 1840 bis 1848 nach Plänen des Hofarchitekten Friedrich von Gärtner erbauen ließ. Das Gebäude ist Zeugnis der Antikenbegeisterung des 19. Jahrhunderts.

Die Villa ist außen nahezu fensterlos, Licht erhalten die Räume durch die beiden Innenhöfe. Im Erdgeschoss befindet sich das Atrium mit einem Wasserbecken, das jedoch überglast ist, ferner im hinteren Hausteil  Empfangs- und Gästezimmer, die Küche und die Speisezimmer. Uns wurden Gebrauchsgegenstände aus römischer Zeit in Vitrinen vorgestellt. Römische Marmorskulpturen, Kleinbronzen und Gläser zählen zu den wertvollsten Ausstellungsstücken.  Im Obergeschoss befinden sich die privaten Räume: Zwei Kinderzimmer, Elternschlafzimmer und das Zimmer der Hausherrin.

„Abweichend vom Original wurde ein zweiter Stock, ein Aussichtspavillon und eine wirkungsvolle Außentreppe mit Säulenvorbau hinzugefügt“. „Für die prachtvolle Ausmalung der Innenräume (meist im zweiten und dritten pompejanischen Stil nach Mau) und die Mosaikfußböden wurden antike Vorbilder kopiert oder nachempfunden“. Die farbliche Außengestaltung einschließlich der ionischen Säulen folgt toskanischen Traditionen mit einem „pompeji-roten“ Sockel und einer maisgelben Fassade.

Anschließend fuhren wir nach Hummetroth im Odenwald und besuchten die Villa „Haselburg“  eine Villa rustica (Gutshof). Sie stammt aus der Zeit der Besiedlung des Odenwalds durch die Römer.  Hummetroth liegt an der L 3106, 4 km südwestl. von Höchst im nördlichen Odenwald, einer landschaftlich schönen Gegend. In der Haselburg werden kleine Funde gezeigt: Amphoren, Dachziegel, Ziegel, die bei der Hypokaustheizung in der Wand verbaut wurden, die Tubuli, Reste von bläulich-grünem Fensterglas, ein Modell einer Jupitergigantensäule und Terra Sigillata Objekte.

Zum Abschluss probierten wir etwas römischen Gewürzwein, den „Mulsum“.

 

P.S.

Eine verschollene antike römische Büste, die ehemals dem König Ludwig von Bayern I, dem Erbauer des Pompejanum in Aschaffenburg gehörte, kehrt nach Deutschland zurück.

 

Hier die Geschichte:

Eine Frau in den Vereinigten Staaten von Amerika hat bei Goodwill (ein Trödelmarkt) eine Skulptur für $ 34,99 gekauft. Es stellte sich heraus, dass die Skulptur aus dem späten 1. Jh. v. Chr. bis zum frühen 1. Jh. n. Chr. stammt. Das Museum glaubt, dass sie einen Sohn von Pompeius dem Großen darstellt, der im Bürgerkrieg von Julius Caesar besiegt wurde.

Die römische Büste stand rund zweihundert Jahre im Pompejanum in Aschaffenburg, das im Zweiten Weltkrieg von alliierten Bombern schwer beschädigt wurde.

Das Museum stellte fest, dass die US-Armee Stützpunkte in Aschaffenburg errichtete, die bis zum Kalten Krieg in Gebrauch waren. Es ist anzunehmen, dass ein texanischer Soldat, bevor er nach Hause zurückkehrte, die Büste mitnahm.

 

 

Im Rahmen einer Vereinbarung mit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen wird die römische Büste ab sofort bis zum 21. Mai 2023 im San Antonio Museum of Art ausgestellt. Danach kehrt sie endgültig  nach Deutschland zurück.